Maenner

Leitsatz

Wir sollten uns im Alltag bewusst sein: Aus welcher Kraft handle ich gerade?

Männliche Kräfte

Mit welchen konkreten Instrumenten arbeite ich? Damit es beim Austausch innerhalb und ausserhalb der Gruppe nicht bei Schlagwörtern wie „Macho“, „Softie“, „Metro“, „neuer Mann“ oder „traditioneller Mann“ bleibt, sollen 4 zentrale männliche Kräfte oder Archetypen bewusst gemacht und gefördert werden. Diese archetypischen Männerbilder gründen auf zahlreichen Mythen und Märchen. Sie wurden im Nachgang zur Männerforschung der 60-er bis 80-er Jahre erstmals vom C.G. Jung Institute of Chicago sowie 1990 von Douglas Gillette und Robert Moore („König, Krieger, Magier, Liebhaber“: die Stärken des Mannes“) vorgestellt. Die Bilder wurden auch von Richard Rohr („Der wilde Mann“) und Robert Bly („Eisenhans“) verwendet. Die Archetypen gelten heute als Grundmuster männlichen Verhaltens, welches sich Männer soziokulturell angeeignet haben.


1. Innerer Krieger, der Entscheidungs- und Durchsetzungskraft besitzt;
er ist wach, diszipliniert, aktiv, unabhängig und leistungsorientiert.
Im Alltag kann diese Energie eine hohe Muskelspannung herstellen, und jemanden stoppen. Der Krieger kann Grenzen setzen.

2. Besonnener König, der die Verantwortung und die Fähigkeit des Überblicks hat;
er kann Erlebtes reflektieren und darüber kommunizieren.
Im Alltag dient der König dazu, seine Werte anzuerkennen. Er kennt die Grenzen seines „Reiches“, seiner Finanzen und in seinem Beruf. Er kann strategisch denken, ist ein liebevoller, aber auch ein strenger Vater. Er hat ein gesundes Verhältnis zu Besitz, kann seinen Krieger vorschicken.

3. Geerdeter Magier, der intuitiv ist, der hinter die Oberfläche der Dinge schaut;
er schöpft Kraft aus der Natur und kann die Substanz aus einer Krise erkennen.
Er versucht zu verstehen, was die Welt im Innersten zusammenhält und aus diesem Wissen heraus etwas zu bewirken. Seine Stärken sind die nicht-wertende Beobachtung und die Reflexion, er macht sich Gedanken über die Ethik. Er meditiert, bleibt gelassen und ruhig.

4. Sinnlicher Liebhaber, der empathisch ist und seine Leidenschaft lebt.
Diese Energie steht für Sinnlichkeit, Körperlichkeit, Erotik, Liebe und Lebensfreude. Der Liebhaber bringt das Spielerische ins Leben des Mannes. Er steht für den Kontakt, die Verbindung zu anderen Menschen und der Welt. Der Liebhaber unterstützt den König, dass dieser freundlich und nicht zu streng ist.

Diese 4 Archetypen sollten in Balance und Dynamik zueinander stehen, sich ergänzen. Sie sind ein Modell, aber kein Allheilmittel. Wir sollten uns im Alltag bewusst sein: Aus welcher Kraft handle ich gerade? Wenn die einzelne Kraft nicht ausgelebt wird, kann sie sich als Schatten melden. Diese Schattenseiten sind: König – Tyrann; Krieger – Killer; Liebhaber – Süchtiger; Magier – Manipulator.